Am vergangenen Wochenende trafen sich weit über eintausend Athleten der Kinder- und Jugendklassen, um sich in den verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik zu messen. Dabei machte das Wetter, was man sich vom Mai erhofft: es brachte angenehme Temperaturen und Sonnenschein.
Für die LAV gingen ein weiteres Mal Carla Kluin und Emilia Kautenburger-Behr an den Start.
Carla (W12) begann ihren Wettkampftag auf der 75m-Strecke. In einem Feld aus 54 Läuferinnen ging sie an den Start und erreichte am Ende nach dem jeweiligen Vor- und Endlauf einen respektablen 14.Rang.
Nun ist Carla eine unserer kleinen „Rennmäuse“ auf den kurzen Distanzen, weshalb ihr Vorhaben, auch auf den 800m an den Start gehen zu wollen, zunächst ein wenig überraschte. Da wir jedoch um ihre Qualitäten wissen, hohes Tempo auch auf (aus der Sprinterperspektive) Überdistanzen halten zu können, waren wir gleichermaßen gespannt auf das Rennen.
Die Wettbewerbe auf den Mittelstrecken beschließen gewöhnlich einen Wettkampftag in den Einzelkämpfen. Dies bedeutete eine Wartezeit von mehreren Stunden. Regenerieren und gleichzeitig die Spannung halten…gar nicht so einfach in einer gefühlten Ewigkeit. Um 16:40 Uhr wurden die 20 Starterinnen der Altersklasse W12 vom zuständigen Kampfrichter zum Start gerufen und positioniert. Carla erwischte einen etwas ungünstigeren äußeren Platz an der Linie. Nach dem Startschuss lief sie dennoch an die sehr schnell anlaufende Spitze heran und ging dieses beeindruckend hohe Tempo scheinbar mühelos mit. Kurz vor Ende der ersten Runde verlangsamte die Spitze, so dass das bis dahin auseinandergezogene Starterfeld wieder zu einer großen Gruppe zusammenfand. Damit veränderte sich der Charakter des Rennens zu einem taktischen Lauf. Auf den abschließenden 250m forcierte eine Läuferin erneut das Tempo. In dieser Phase waren für alle Athletinnen die Beine bereits schwer und es gab kaum jemanden, der mitgehen konnte. Auch Carla kämpfte, um nicht allzu sehr abreißen lassen zu müssen. Am letzten Kurvenausgang, 100m vor dem Ziel, fasste sie sich ein Herz und ging in einem überaus beeindruckenden Schlussspurt an fast allen vor ihr laufenden Konkurrentinnen vorbei, um letztlich als Zweite die Ziellinie zu passieren!!! Carla ist nicht mehr nur unsere kleine „Rennmaus“; sie ist eine kleine, große „Löwin“!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum Vize-Regionsmeistertitel auf den 800m!!!
Emilia (W13) ist auf den 75m „zu Hause“. Schon am Start aus dem Block beeindruckt sie mit bärenstarken Nerven, einem einzigartigen Gefühl für das richtige Timing das Startsignal betreffend und einer läuferisch unglaublich starken Startphase. Daran schließt sich die Qualität an, die hohe Endgeschwindigkeit lange laufen zu können. Der ihr eigene Kampfgeist macht ihre Rennen in aller Regel komplett.
Am vergangenen Sonntag hat sie genau DAS erneut gezeigt. Ihren Vorlauf beendete sie in einem packenden Duell mit der neben ihr gestarteten Konkurrentin als Erste in einer neuen PB von 10,63s. Damit sortierte sie sich als 5. von insgesamt 49 Läuferinnen in das Finale. Dieses bestritt Emilia im Feld der „schnellsten acht“. Im Ziel dieser 75m war eine Reihenfolge der Plätze zwei bis vier mit bloßem Auge schlicht nicht zu erkennen. Erst die Anzeigetafel gab Aufschluss über die Platzierungen. Auch wenn es am Ende mit einer Zeit von 10,56s (erneut PB!) der theoretisch undankbare vierte Platz geworden ist, herrschte praktisch die pure Freude über diesen grandiosen Lauf bei Emilia selbst, den begleitenden Eltern und den Trainern!


